Rechtskraft und Zukunft Deutschlands
Wenn das deutsche Volk nicht darüber abstimmt, ist seine Zukunft weiterhin offen, dann gilt die europäische Verfassung für die Deutschen nicht.
Der fehlende Friedensvertrag, eine vom Volke nicht angenommene Verfassungsurkunde, was ja im Grunde auch schon fürs Grundgesetz galt, das alles zeugt von dem fragwürdigen völkerrechtlichen Zustand Deutschlands.
Wenn die Politik die Abstimmung durch die Deutschen nicht will, so sagt sie damit, daß sie über diesen Zustand sehr wohl Bescheid weiß; daß letztlich alles beim alten bleiben soll, bis eines Tages die nationale Frage von neuem und grundsätzlich gestellt werden kann.
Die gebrochene Souveränität des Landes läßt sich zwar immer wieder auf die eine oder andere Weise übertünchen, zu beseitigen ist der Bruch damit nicht.
Solange Deutschland nicht souverän ist, bleibt es auch völlig egal, ob die Dinge so oder so am Volke vorbeilaufen, der Grundzustand ist davon nicht berührt.
Das künftige Europa baut darauf, daß es die Deutschen nicht fragt, was in ferner Zukunft, die manchmal näher ist, als man denkt, für den Bestand der neuen politischen Einheit auch gefährlich werden kann.
Denn irgendwann könnten in Deutschland die immer wieder unterdrückten und verdrängten Fragen gestellt und ihre rechtsgültige Beantwortung gefordert werden.
Sam Wonder