Der Sealand Brief
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Der Sealand Brief vom Dezember 2002 # 4

Pearl Harbor

Der Kriegseinritt der USA 1941 - oder: wie Hitler manipuliert wurde

Der Kriegseintritt der USA
externer Link Quelle

Allgemein wird die Auffassung vertreten, dass die USA nach dem Angriff der Japaner auf die US-Pazifikflotte am 7. Dezember 1941 in Pearl Harbor in den Krieg eintraten. Der ehemalige US-amerikanische Außenminister und Professor für Diplomatiegeschichte, Henry Kissinger, schreibt jedoch in seinem Standardwerk „Diplomacy" unter anderem folgendes: „Im September 1941 überschritten die Vereinigten Staaten die Grenze zum Krieg. Roosevelt befahl am 11. September, dass die Kriegsmarine der USA jedes deutsche und italienische U-Boot zu versenken habe und alle amerikanischen Schiffe der englischen Kriegsmarine die Standorte deutscher und italienischer U-Boote zu melden hätten."

Am 11. Dezember 1941 ging die Deutsche Reichsregierung den Amerikanern in die Falle, indem sie sich provozieren ließ, den USA den Krieg zu erklären, was sich jedem Amerikaner so einprägte, dass die Deutschen gegen die USA den Krieg angefangen haben. Die Provokation des Gegners, um ihn zu zwingen, den ersten Schuss abzufeuern, um ihm die Schuld für den Kriegsausbruch zuzuschieben, hat durchaus Methode. Bei der Kabinettssitzung am 25. November 1941 unter Leitung des Präsidenten Roosevelt ging es um die Frage, wie die Japaner in eine Situation hineinmanövriert werden könnten, dass sie gezwungen waren, den ersten Schuss abzufeuern, ohne dass sich die USA einer all zu großen Gefahr aussetzten. Die Tagebuchaufzeichnungen des amerikanischen Kriegsministers Stimson über jene Kabinettssitzung geben Hinweise dafür, wie die Anglo-Amerikaner ihre Kriege vorzubereiten pflegen. Bei einer Konfrontation sind ihnen nicht nur einleitende politisch-militärische Maßnahmen wichtig, sondern auch die mediale Aufbereitung des Bewusstseins der Bevölkerung, d. h. es bedarf der bewussten Gestaltung des Anlasses für die Konfrontation.

Die Schuld für den Ausbruch von Feindseligkeiten, d. h. für den Kriegsbeginn, muss für die öffentliche Meinung deutlich sichtbar beim Gegner liegen. Die Bevölkerung wird so abgerichtet, dass sie überzeugt ist, man würde nicht angreifen, sondern verteidigen. Man würde einen Verteidigungskrieg führen gegen Überfälle durch einen Schurken oder Schurkenstaat (Rascal) auf friedliebende Völker, man kämpfe für Menschenrechte, Demokratie, Selbstbestimmungsrecht der Völker, für die Unverletzlichkeit von Grenzen, gegen humanitäre Katastrophen, gegen Terrorismus, mit anderen Worten, man fühle sich verpflichtet, für hohe edle Werte zu kämpfen. Daraus sind Rechtfertigungsstrategien entwickelt worden, deren breite Palette kaum einen Einzelfall auslässt. Bei der Gestaltung von Konfliktanlässen ist man stets darauf bedacht, diese moralisch zu rechtfertigen, als Sieger hervorzugehen und dem Gegner die Kriegsschuld anzulasten. Da es in der Politik keine Absolution gibt, ist es möglich geworden, den Schuldigen für alle Zeiten auszubeuten und zu versklaven. Moralbegriffe als moderne strategische Waffen zur Herrschaftsgewinnung und Herrschaftsfestigung.

Als nach dem Angriff der Japaner auf die amerikanische Pazifikflotte am Morgen des 7. Dezember 1941, wobei etwa 4000 amerikanische Seeleute den Tod fanden, die USA offiziell in den Krieg eintraten, da klang der Jubel Churchills wie ein Hymnus: „Von diesem Moment wusste ich, die Vereinigten Staaten sind im Krieg, bis zum Hals und bis in den Tod. So haben wir, nach allem was war, doch gewonnen! ... Wir haben den Krieg gewonnen! England wird leben! Das Commonwealth of Nations und das Britische Weltreich werden leben! Hitlers Schicksal ist besiegelt, Mussolinis Schicksal ist besiegelt! Japan wird pulverisiert!..."

Mit dem Zusammenschluss der Großen Koalition ging die strategische Initiative von Deutschland auf eine Weltkoalition über, die in der Lage war, einen Globalkampf gegen Deutschland und damit gegen das Zentrum Europas zu führen.

Wie gering der britische Einfluss auf die Kriegsziele der einzelnen Koalitionäre sein würde, zeigte sich im Verlauf des Krieges. Einig war man sich nur in der Absicht, Deutschland zu vernichten und als Konkurrenten für alle Zeiten auszuschalten.


Anmerkung der Redaktion:

Nürnberg 1945

Großadmiral externer Link Erich Raeder wurde wegen «Verschwörung» mit den Japanern angeklagt, die Vereinigten Staaten anzugreifen. Andere von Raeder begangene ‹Verbrechen› (Beweise für seine «Bereitwilligkeit, am Gemeinsamen Plan teilzunehmen») waren u.a. die Anwesenheit bei Konferenzen, Kenntnisse von Handlungsplänen und das Annehmen von Geburtstagsgeschenken.
Raeder bewies jedoch, daß die Amerikaner schon 10 Tage vor dem Angriff auf Pearl Harbor davon wußten, während die Deutschen aber überhaupt gar nichts wußten (Akten Nürnberg XIV 122 <<137-138>>).

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